gefördert durch
wissenschaftlich begleitet durch

Durchführungszeitraum: 22.04.2023 – 24.06.2023

Ausgangslage

Das Projekt „Kunst für die Seele“ wurde im Jahr 2022 durch den Verein
seiSTARK e.V. ins Leben gerufen, um geflüchteten Frauen und Kindern aus der Ukraine die Möglichkeit zu geben, erste Schritte der Verarbeitung ihrer durch Flucht und Krieg bedingten traumatischen Erfahrungen zu gehen. Nach wie vor mangelt es für die Geflüchteten aus der Ukraine nicht zuletzt aufgrund der Sprachbarriere an psychologischen und therapeutischen Angeboten. Aufgrund der starken Nachfrage sowohl unter den Teilnehmenden der ersten Auflage des Projekts, sowie auch des Interesses weiterer Geflüchteter an einer Teilnahme konnte das Projekt ein Jahr später dank der Förderung der Werhahn Stiftung im Rahmen einer Neuaflage ein weiteres Mal durchgeführt werden.

Zielsetzung

Angesichts des weiterhin bestehenden Mangels an Angeboten sollte geflüchteten Müttern und Kindern aus der Ukraine erneut die Möglichkeit gegeben werden, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Wie im vergangenen Jahr sollten auch bei der Neuauflage die Kinder durch ein kunsttherapeutisches Angebot ihren Gefühlen, Gedanken und Emotionen Ausdruck verleihen können. Parallel sollte für die Mütter bei einem Gruppencoaching mit einer ukrainischsprachigen Psychologin ein geschützter Raum geschaffen werden, in dem sie über ihre Probleme, Ängste und Sorgen sprechen können und Unterstützung erfahren konnten.

Durchführung

Hierzu wurde ein zehnwöchiges Programm mit zwei Gruppen für eine Teilnehmendenzahl von jeweils zehn Müttern und Kindern geschaffen.
Die ukrainischsprachige Psychologin arbeitete während der zehn Sitzungen mit den geflüchteten Müttern unter anderem daran, ihren Schlaf zu stabilisieren, um ihre innere Stärke wiederherzustellen. Denn Schlaflosigkeit, Albträume und mangelnder Tiefschlaf wurden von den Teilnehmerinnen häufig als belastendes Problem genannt. Die Teilnehmerinnen hatten darüber hinaus stark mit dem Zusammenbruch ihrer sozialen Bindungen und ihres gewohnten Umfelds durch die Flucht zu kämpfen. Mithilfe des Bilds einer Fußballmannschaft sollten sich die Frauen darüber bewusst werden, dass sie trotz des schmerzhaften Verlusts ihrer Heimat sowie vieler Freundschaften und familiärer Kontakte auch in ihrer neuen Umgebung ein starkes Team um sich herum haben.

Weitere Sitzungen behandelten beispielsweise den Umgang mit Teenagern in einer schwierigen Phase, das Finden des Zugangs zum eigenen inneren Kind, sowie Wege des Umgangs mit emotionalem Schmerz. In diesem Jahr konnten sich dabei auch die Mütter mit kreativen Methoden ausprobieren. So wurde in einer Sitzung beispielsweise die Metapher bemüht, dass das Leben durch den Krieg von einem schwarzen Überzug bedeckt ist. Mit bunten Farben kreierten die teilnehmenden Frauen dann durch einen Linoleumschnitt ein buntes, neues Leben auf diesem schwarzen Überzug. In einer weiteren Sitzung wurde mit den Teilnehmerinnen ein persönlicher psychologischer Selbsthilfekoffer erstellt, der es den Frauen erleichtern sollte, auf ihre inneren Ressourcen zugreifen zu können.

Die Kinder hatten derweil die Möglichkeit, ihre Emotionen und Erfahrungen durch verschiedene künstlerische Medien auszudrücken. Die Kunsttherapeutin begleitete die Kinder einfühlsam und unterstützte sie dabei, ihrer inneren Welt Ausdruck zu verleihen und ihre kreativen Potenziale zu entfalten. Da die Kinder oft traumatische Erfahrungen hinter sich hatten, war es von großer Bedeutung, ihnen Zeit zu geben, Vertrauen zu entwickeln und einen Raum zu schaffen, in dem sie sich sicher fühlten, um ihre Emotionen frei auszudrücken.

Fazit

Die Ergebnisse und die Wirkung der Projektmaßnahmen werden im Rahmen einer wissenschaftlichen Evaluation in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius erfasst. Doch bereits zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich durch die Gespräche mit den Teilnehmenden sowie dem Projektpersonal vor Ort sagen, dass sich das Projekt erneut großer Beliebtheit unter den Teilnehmenden erfreute. Es hat den Teilnehmerinnen geholfen, ihre psychischen Belastungen zu bewältigen und ihnen auch für künftige schwierige Phasen wichtige Methoden und Ressourcen an die Hand gegeben. Durch den künstlerischen Ausdruck konnten die Kinder ihre Gefühle verarbeiten und ihre kreativen Potenziale entfalten. Die Mütter profitierten von den Coaching-Sitzungen, in denen sie neue Wege der Selbstreflexion und emotionalen Heilung kennenlernen konnten. Das Projekt hat erneut gezeigt, dass kunsttherapeutischen Methoden Menschen dabei helfen können, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen und traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.

Unser herzlicher Dank gilt an dieser Stelle der Werhahn-Stiftung, die durch ihre Förderung die Umsetzung dieses wichtigen Projekts maßgeblich ermöglicht hat.

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