Initiatorin ist die Kölner Unternehmerin Emitis Pohl, die bis dato Inhaberin einer namhaften Werbeagentur in Köln war. Nun gibt die gebürtige Iranerin ihr Unternehmen jedoch ab und widmet sich voll und ganz dem Verein seiSTARK. „Als unbegleitetes Flüchtlingskind bin ich selbst einen sehr steinigen Weg gegangen. Doch ohne die Hilfe und Begleitung der richtigen Vorbilder und Mentorinnen hätte ich es nicht geschafft!“, ist sich Pohl sicher. „Es ist mir deswegen ein Herzensanliegen, Frauen in schwierigen Situationen das zurückzugeben, was ich selbst an Unterstützung erfahren durfte.“
Der Verein macht sich daher zur Aufgabe, den Frauen in Form eines Mentoring- und Coachingprogramms durch beruflich erfolgreiche und ehrenamtlich tätige Mentorinnen Orientierung sowie Halt insbesondere in Alltagssituationen zu geben. Den VereinsgründerInnen ist es sehr wichtig, dass Mentorinnen und Mentees gut zusammenpassen. So können sich etwa Frauen, die selbst einen Migrationshintergrund haben, besonders gut in die Situation von eingewanderten Frauen hineinfühlen – beispielsweise bei Integrationsschwierigkeiten oder Diskriminierungserfahrungen.
Fernsehmoderatorin und Gründungsmitglied Nazan Eckes (u.a. „Extra – Das RTL-Magazin“, „Let’s Dance“) sieht jedenfalls nach wie vor großen Handlungsbedarf in Bezug auf die Chancengleichheit in Deutschland. „Leider spielt der kulturelle Hintergrund bei der Karriere immer noch eine zu große Rolle. Vor allem Frauen müssen sich dabei doppelt beweisen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Deshalb unterstütze ich gerne als Botschafterin und Gründungsmitglied den Verein seiSTARK und setze mich für sozial benachteiligte Frauen ein!“, so die Tochter türkischer Einwanderer.
Teil dieser Arbeit ist neben der Hilfe im Alltag etwa bei Behördengängen auch der Umgang mit schwerwiegenden Belastungen wie Gewalt in der Beziehung oder Scheidung. Ein wichtiges Ziel von seiSTARK ist auch die Wiedereingliederung von langfristig erwerbslosen Frauen in den Arbeitsmarkt. „Arbeit vermittelt Menschen das Gefühl, gebraucht zu werden und ist für ein gesundes Selbstwertgefühl unglaublich wichtig. Dabei entstehen durch den Fachkräftemangel gerade im Pflegebereich und in der Gastronomie tolle Chancen für viele Frauen, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen.“, unterstreicht Emitis Pohl. Hierfür sollen die Mentorinnen die Frauen durch langfristig angelegte Betreuung fit machen.
11 Frauen und ein Mann am 11.01. in Köln: Die Wahl dieser Zahlen und des Datums war für die Gründung von seiSTARK keineswegs zufällig – die besondere Bedeutung der Zahl 11 für die Kölner:innen ist schließlich hinlänglich bekannt. Umso besser passt es zum Start des Vereins, dass die 11 in der Numerologie vor allem für eines steht: für Neuanfänge.